Ständchenbringen und Umzug beim St. Sebastianus Jungschützenfest

„ Ein Haus mit echter Schützentradition und Schützengeist" würdigte Oberst Sebastian Becker (r.) das 50jährige Jubelpaar Rudi und Elisbeth Sitzer. Es gratulierten auch König Florian Pieper (I.), Schriftführer Thomas Goebel und Zahlmeister Dennis Kirsch (hinten v.l.)-
So manche Anekdote kam zur Sprache, als die St. Sebastianus Jungschützen Rüthen am Samstag mit dem Ständchenbringen ihr diesjähriges Schützenfest begannen:
Drei Patronen hatte Jubilar Rudi Sitzer vor 50 Jahren gekauft - aber nur zwei benötigte er, um den Vogel abzuschießen und seine spätere Gattin Elsbeth zur Königin zu küren.
„Ihr müsst feiern, wenn ihr jung seid“, war der Tipp des rüstigen Jubilars. Er selbst hätte dies auch als erster Kaiser des Vereins vorgemacht, sein Sohn Rainer war lange Jahre im Vorstand aktiv
und Tochter Elke war 1992 Königin — so würdigte Oberst Sebastian Becker das als „Haus mit echtem Schützengeist“.

Beim Festumzug am Sonntag präsentierte sich das Königspaar Florian Pieper und Eva Koch dem Schützenvolk.
Von dem Antreten in der Stadthalle waren die Jungschützen zunächst zum Alten Rathaus marschiert, wo sie Bürgermeister Peter Weiken, Ortsvorsteher Hubert Sauerborn und Pfarrer Bernd Götze ein
Ständchen brachten. Die gute Zusammenarbeit zwischen Stadt, Kirche und den Rüthener Vereinen wurde in den Grußwörten deutlich und ebenso die Wertschätzung des verlässlichen ehrenamtlichen
Engagements der Schützen für das Gemeinwohl. Auf auf die Umgestaltung der Hachtorstraße machte Bürgermeister Weiken in seiner Ansprache neugierig - denn bei den Plänen sei auch die Gestaltung des
Platzes im Sinne der Schützen bedacht worden. Die würdige Kulisse des Alten Rathauses nutzten die Jungschützen erstmalig auch, um ihre zehnjährigen Jubilare zu ehren.
Einer Abmachung mit Oberst Ulrich Pieper am Rosenmontag vor 25 Jahren war es zu verdanken, dass Hermann Krämer in jenem Jahr den Vogel abschoss. Bei dem Ständchen für ihn und seine Gattin Marlies
erinnerte sich der Jubilar an unvergessliche Stunden und bedauerte, dass in diesem Jahr mit dem letzten eigenständigen Jungschützenfest eine Jahrhunderte alte Tradition zu Ende geht.
„Der eine ist nicht zu übersehen, der andere nicht zu überhören“, machten die Jungschützen auch Station bei ihrem Geckkönigspaar Stefan Neumann und Philipp Kirsch. Königspaar Florian Pieper und
Eva Koch wünschten sie bei deren Ständchen gutes Wetter für den Festumzug am gestrigen Sonntag (Bericht folgt).
Bei der Kranzniederlegung am Ehrenmal betonte Oberst Becker den Wert von Freiheit und Demokratie. Vor dem Marsch in die Halle galt der 40-jährigen Jubelkönigin Waldtraut Röring-Wendel ein
Ständchen vor ihrer Marktschänke. Die Tradition zu erhalten und die Flamme weiterzugeben, forderte sie die Jugend auf.
Im Anschluss wurde in der Stadthalle ein Festball gefeiert. Mit dem Vogelschießen findet das Jungschützenfest heute seinen nächsten Höhepunkt.

Für zehnjährige Mitgliedschaft wurden Andreas Beele, Michael Diemel, Matthias Frisse, Julian Lips,Niklas Müller, Michael Neumann, Daniel Plöger, Tobias Segbers und Dominik Sitzer
geehrt.
"der Patriot" vom 30.06.2014