Rüthener Schützen haben gleich zwei neue Regentenpaare
„Helm ab zum Gebet“ hieß es gestern beim zweiten gemeinsamen Schützenfest der St.-Sebastianus-Jungschützen und der St.-Hubertus-Bürgerschützen am Rüthener Sportplatz. „Der Wettersegen passt. Das
habe ich nicht gemacht, das macht jemand anders“, so Pastor Bernd Götze und wünschte „ein gesegnetes Vogelschießen“.
Als wäre das gemeinsame Hochfest nicht schon besonders genug, legten die Jungschützen noch einen drauf: „Der Vogel steckt diesmal andersherum im Vogelfang. Die Krone ist zu dick“, erklärte Oberst
Sebastian Lips, der das Schießen moderierte - und mithilfe einer Liste jeden Schützen einmal unter die Vogelstange bat. Zuvor aber wagte sich der amtierende König Oliver Frisse an den ersten
Ehrenschuss. Ihm folgten „unser Pastor, Bürgermeister Peter Weiken und unser Kaiser“. Besagter Kaiser, Christoph Helle, holte mit seinem Schuss direkt den Apfel runter. Das Zepter folgte, am
Gewehr stand Schütze Martin Kirsch. Lips: „Mein Zettel ist abgearbeitet. Die letzte Insignie ist zum Teil noch da.“
Daran machten sich Jan Niklas Bause, Michael Mertens, Andreas Thiesbrummel und Niklas Müller zu schaffen. „Mit vereinten Kräften rücken sie der Krone zuleibe“, moderierte Lips. Denn seine
Schützen traten nun paarweise an die beiden Gewehre. Nach einer kurzen Pause gelang es aber Bause allein, die Krone abzuschießen. Und als der Vogel zu wackeln begann, waren nur noch Einzelschüsse
erlaubt.
Mit einem Tipp von Vogelbauer Franz Hölscher („Schießt unten an den Schwanz, dann kippt er vornüber!“) holte letztlich Michael Mertens (30) mit dem 96. Schuss den Rest des Tieres aus dem
Kugelfang - und das offensichtlich zur Überraschung aller. „Das war nicht geplant“, meinte seine Königin Doreen Mahnke und holte sich von allen Seiten Glückwünsche ab.
Während die Jungschützen ihren neuen König noch proklamierten, zogen die Bürgerschützen bereits ihren Vogel an der Stange hoch, und Oberst Heinrich Fahle übernahm das Mikrofon. Beim
Insignienschießen ging ebenfalls alles ganz schnell: Bürgermeister Weiken holte sich den Apfel, Andreas Schreiber die Krone und Udo Biene kurze Zeit später das Zepter. Anschließend zeichnete sich
ab, wer das Amt des neuen Königs übernehmen möchte: Andy Schreiber versuchte gleich mehrmals sein Glück. Unterstützung nahte jedoch; paarweise trauten sich gewisse Schützenbrüder ans Gewehr,
während Schreiber es weiter allein versuchte.
Gegen 13.15 Uhr konnte Fahle verkünden: „Wir haben einen würdigen Nachfolger gefunden.“ Die Bürgerschützen regiert nun Fensterbauer Andy Schreiber (53), der seine Frau Astrid mit dem 131. Schuss
zur Königin machte. „Ja, ja, ja“, jubelte er in die Glückwünsche hinein.

Quelle: "Der Patriot" vom 07.06.2016
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