Schützen stellen die Bedeutung des Friedens deutlich heraus

Zum Auftakt des Schützenfestes standen die Jubelpaare, Jubilare und natürlich die Königspaare Andreas und Astrid Schreiber als Regenten der Bürgerschützen sowie Michael Mertens und Doreen Mahnke an der Spitze der Jungschützen im Mittelpunkt, der für sie gleichzeitig den Höhepunkt ihres Königsjahres ausmachte. So erlebten die Rüthener und zahllosen Besucher strahlende Majestäten und ihr schmuckes Gefolge in den Umzügen, die zusätzlich durch die langen Schützenreihen, Musikkapellen und Spielmannszüge ein Augenschmaus waren.
So ist schon jetzt klar: auch im dritten Jahr des gemeinsamen Schützenfestes der beiden Rüthener Vereine ist es wieder ein Fest für die ganze Stadt, bei dem die Menschen sich begegnen, sich an die Geschichte und Bedeutung des Friedens erinnern, vor allem aber auch drei schöne Tage erleben, die am heutigen Montag mit dem Vogelschießen in die nächste Runde gehen. Das Fest begann mit dem Ständchenbringen, das für die Jungschützen in diesem Jahr eine besondere Reise in die Geschichte war. Mit der 70-jährigen Jubelkönigin Elfriede Nolte, dem 65-jährigen Jubelkönigspaar Fritz Schrewe und Thea Ludwig machten sie vor zwei Schützenhäusern Halt, an denen sie sich an die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg erinnerten. Nach dieser Zeit feierte Rüthen im Jahr 1947 eines
der ersten Schützenfeste in der Region, wofür eine besondere Genehmigung benötigt wurde. Der Vogel durfte nur mit Holzkugeln abgeworfen werden und für das Königinnenkleid wurden acht Meter königsblaue
Seide gegen einen Koffer Lebensmittel ausgehandelt, erinnerte sich die 90-jährige Elfriede Nolte, die seinerzeit an der Seite ihres verstorbenen Königs Karl-Hubert Wormstall die erste Regentin im Zeichen von Aufbruch und Neubeginn war. Fritz Schrewe (89) schoss den Vogel 1952 erstmals wieder mit dem Gewehr ab, seine Königin Thea Ludwig (90) wurde von einem Reiter zu Pferde von ihrer Regentschaft am Ofen informiert. Thiesbrummel galt auch
den 25-jährigen Jubelregenten Jochen Henze und Elke Herbst ein Ständchen der Jungschützen. Die Bürgerschützen besuchten zunächst das Pflegezentrum sowie ihren Oberst Heiner Fahle und das Königspaar mit musikalischen Grüßen, ehe sie vor dem Alten Rathaus aufmarschierten und in einem Festakt die Jubelmajestäten sowie die 40-jährigen Jubilare ehrten. Nach der Schützenmesse zeigte sich Sebastian Lips in seiner Ansprache bei der Kranzniederlegung am Ehrenmal besorgt über demagogische Aussagen mächtiger Politiker in der Welt und nannte Frieden als das Fundament des Hauses Europa. Würdig war danach auch der großen Zapfenstreich auf dem Marktplatz. Bei dem gestrigen Festumzug glänzten dann die Königspaare mit ihrem Gefolge, auch das Kinderkönigspaar Josefine Bücker und Henrik Will wurde begrüßt und marschierte ein Stück mit. Abends wurde der Festball gefeiert, ein Bericht über die Ehrungen am Sonntag folgt.



Quelle: "Der Patriot" vom 26.06.2017