Geschichte des Vereins
Der St. Sebastianus Jungschützenverein Rüthen 1759 e.V. ist einer der vier eigenständigen Jungschützenvereine im Kreisschützenbund Lippstadt. Leider sind im Laufe des 2. Weltkrieges viele Dokumente abhanden gekommen bzw. vernichtet worden, so dass es aus der Vorkriegszeit nicht viele Informationen gibt. Was bleibt sind vereinzelte Hinweise auf die Entstehung des Vereins.
Erstmals bekannt wurde der Verein im Jahre 1759, welches auch das Gründungsjahr war. Zur damaligen Zeit wurde in Rüthen nur ein Schützenfest gefeiert. Da es schon einen Schützenverein gab, schloss man sich daher diesen Feierlichkeiten an.
Im Jahre 1773 ist erstmals die Rede von der „Junggesellen-Schützenkompanie“, die ihr erstes eigenes Fest feierte. Zu diesem Zwecke, musste man sich jedoch noch die Vogelstange, einen Schellenbaum und diverse andere Schützenutensilien von den „älteren Schützen“ ausleihen.
Da es um 1830 bei den Festlichkeiten der Junggesellen oft zu Streitigkeiten kam, mussten diese Feierlichkeiten jedes Jahr von der ansässigen Ortspolizei aufs Neue genehmigt werden. Es wurden zusätzlich gewisse Bedingungen gestellt, die die „lütten“ Schützen zu gewährleisten hatten. Es wurde sogar eine Androhung ausgesprochen, dass bei erneuten Streitigkeiten das Fest für zwei Jahre ausgesetzt wird.
Im 1859 erklärte die Regierung alle Konzessionen zu periodischen Schützenfesten für erloschen. Nach der Konzessionsentziehung durch die Regierung, die so mancher Jungschützengesellschaft ihre Eigenständigkeit kostete, verabschiedeten die Rüthener Junggesellenschützen am 06. März 1859 neue Statuten, die in der Generalversammlung mit den Worten vorgelegt wurden, dass „die Bürgersöhne und Gesellen der Stadt Rüthen lebhaft das Fortbestehen ihres Schützenfestes gewünscht hätten“.

Im Jahre 1909 wurde das 150jährige Jubiläum gefeiert. Für dieses Fest gibt es noch Aufzeichnungen über den Ablauf und die Aufstellung des Festzuges.
Weiterhin ist aus diesem Jahr bekannt, dass die Junggesellen eine Fastnachtsfeier organisiert haben und auch hier wurde schon eine Art „Prinz Karneval“ gekürt. Diese Tradition wurde weitergetragen, bis sich dann im Jahr 1958 ein eigenständiger Karnevalsverein gründete.
Mit der Schützentradition “Glaube, Sitte, Heimat“ zeigt sich auch eine tiefe Verbundenheit zur Kirche. Dieses wurde deutlich, als man dem damaligen Pfarrer Schwarze zu seinem goldenen Priesterjubiläum im Jahre 1912 gratulierte. Im Gegenzug spendierte der Pfarrer dem Vorstand neue Schärpen und gab einen Zuschuss zu den Fahnen. Zum Tode von Pfarrer Schwarze legte der Junggesellenschützenverein an seinem Grabe einen Kranz nieder.
Durch die gut organisierte und straffe Ordnung im Jungschützenverein, haben über viele Jahre hinweg, viele Schützenbrüder den Verein zu dem gemacht, was er heute ist.
Dieses verdankt der Verein all denjenigen, die sich im Vereinsleben aktiv oder auch im Hintergrund ständig um die Belange des Vereins bemüht haben. Das Ziel dieser Arbeit ist die Pflege und der Schutz des Heimatbrauchtums, die Jugendpflege zur Förderung des Nachwuchses, die Förderung und Durchführung des Schießsportes und die Erhaltung und Restaurierung von historischem Kulturgut zu wahren und weiterzugeben.
Der Vorstand des Jungschützenvereins bezieht Jahr für Jahr die Bevölkerung in die Feierlichkeiten mit ein. Besonderen Wert legt man dabei auf die jungen und neuen Schützenbrüder, die in das Vereinsleben mit eingegliedert werden sollen und die somit die Zukunft des Vereins sichern.
Veranstaltungen im Jahreskreis
Zu den festen Terminen eines Jahres des Vereins, gehören die Generalversammlung am Ostermontag, die Begleitung der Fronleichnams- und Lobeprozession, die Ausrichtung eines Frühschoppens am Fronleichnamstag, das eigene Jungschützenfest 10 Tage nach Fronleichnam, die Organisation des Kinderschützenfestes, den Narrentanz als Gemeinschaftsveranstaltung mit der Karnevalsgesellschaft Rüthen und die Teilnahme am Rosenmontagszug mit einem eigenen Karnevalswagen, sowie das traditionelle „Eiersammeln“ am Karnevalsdienstag/Veilchendienstag.
Dies sind, wie schon erwähnt, nur Auszüge der großartigen Geschichte des Vereins. Sollten Sie im Besitz etwaiger Schriftstücke oder Bilder sein, würden wir uns darüber freuen, wenn Sie mit uns in Kontakt treten würden, um uns ein Ausfüllen dieser Lücken zu ermöglichen.